Die Erfassung, Verfolgung, Identifikation und gegebenenfalls Abwehr von UAVs in mobilen Einsatzszenarien, wie dem Truppentransport, stellt moderne Counter-UAV Systeme vor enorme Herausforderungen. Die Mobilität bedingt kompakte, robuste Aufbauten, die trotz der Erschütterungen während der Fahrt einsatzfähig sind. Fahrzeugbewegungen und Vibrationen dürfen weder die Erfassungsgenauigkeit noch die Reichweite der eingesetzten Systeme beeinflussen. Zusätzlich werden auf Grund der vielfältigen Anwendungen hohe Anforderungen an die Modularität und Skalierbarkeit solcher Systeme gestellt.
Bestehende multispektrale Drohnenaufklärungs- und Abwehrsysteme sind meist auf den stationären, bzw. verlegbaren Gebrauch ausgerichtet und weisen signifikante Rüstzeiten auf. Zeit, die in mobilen Einsätzen nicht zur Verfügung steht. Darüber hinaus werden meist ein stabiler Untergrund und eine bekannte Orientierung vorausgesetzt, was nicht ohne Weiteres gewährleistet werden kann. Im Besonderen optische Drohnenaufklärungssysteme sind auf Grund starker Vergrößerungen, die zur Identifikation anfliegender Objekte notwendig sind und der hohen Verfolgungsgeschwindigkeiten, anfällig auf Vibrationen und instabile Untergründe. Trotzdem sind sie das Rückgrat eines modernen, multispektralen Drohnenabwehrsystems, da erst durch die zeitnahe Bereitstellung hochauflösender Abbildungen eine angemessene und schnelle Entscheidungsfindung zum Schutz des Truppentransports/Konvois möglich wird.
Es bedarf also einer universell einsetzbaren, technischen Lösung um allen voran optische Drohnenaufklärungssysteme, aber auch andere gerichtete Erfassungs- und Abwehrsysteme „mobil zu machen“ und den Schutz von Einheiten und Fahrzeugen auch in Bewegung sicherzustellen. Das hier vorgeschlagene Projekt zielt auf die Entwicklung einer modularen Vibrationsisolationsplattform ab, welche den mobilen Einsatz von vorrangig optischen Drohnenaufklärungssystemen ermöglicht. Durch ganzheitliches mechatronisches Systemdesign und modernste Regelungstechnik wird so die geforderte Entkopplung und Stabilisierung der Sensor- und Abwehrsysteme auch während der Fahrt sichergestellt. Durch die enge Abstimmung der Plattform mit der Entwicklung eines Hochleistungsteleskopsystems zur Drohnenidentifikation aus dem komplementären Projekt „OptoFence II“ (FORTE2019, FFG Nr. 873504), wird direkt an die Projektergebnisse angeknüpft und ein insgesamt leistungsfähigeres, flexibles und vor allem mobiles Drohnenaufklärungssystem geschaffen. Die Anbringung zusätzlicher gerichteter Sensorik oder gerichteter Effektoren an diese Plattform ist vorgesehen und ermöglicht die nahtlose, modulare Integration in bestehende Systeme.