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Bei Inhaltlichen Fragen zu Projekten wenden Sie sich bitte an den Bedarfsträgervertreter des BMLV:

Bundesministerium für Landesverteidigung
Abteilung Wissenschaft, Forschung und Entwicklung
Referat Nationale Sicherheits- und Verteidigungsforschung 

Mag. Dr. Adelheid Obwaller
Roßauer Lände 1
A-1090 Wien 
verteidigungsforschung(at)bmlv.gv.at

MoFIDES- Modulare Filter-Desinfektion und -Dekontamination

|   Call 2023

Entwicklung von Technologien zur In-situ-Desinfektion und -Dekontamination von ABC-Kollektivschutz-Luftfiltermodulen

ABC-Kollektivschutz-Luftfiltermodule beinhalten typischerweise einen Faserfilter (zur Rückhaltung von partikulären Schadstoffen v.a. Stäuben und mikrobiellen Erregern) und einen Aktivkohlefilter (zur Adsorption von gasförmigen Schadstoffen insbesondere chemischen Kampfstoffen). Beide Filter verfügen über eine maximale Aufnahmekapazität. Ist diese erreicht, steigt der Luftwiderstand des Filtermoduls d.h. die Frischluftversorgung des nachfolgenden Innenraumes wird unzulässig reduziert und/oder es kommt zu einem Filterdurchbruch und Kampfstoff gelangt in den versorgten Raum. Dies determiniert die maximale Einsatzzeit, nach welcher ein Tausch erforderlich ist. Der Tausch eines ABC-Schutzfilters, v.a. nach Exposition mit einem Kampfstoff, limitiert die Nutzung des vom Filter geschützten Raumes (z.B. Fahrzeug), birgt immer ein Gefahrenpotential und verursacht einen personellen sowie logistischen Aufwand, der je nach Einsatzgebiet teilweise erheblich ist. Nutzer von ABC-Schutzfiltern v.a. im mobilen Einsatz sind daher besonders daran interessiert, die maximale Einsatzzeit zu verlängern. Hierfür müssten allerdings gebundene Schadstoffe im Betrieb (in situ) zersetzt und/ oder jedenfalls desorbiert werden können, was auch die Gefährlichkeit der Filter beim Ausbau senken würde, derzeit aber technisch nicht möglich ist. Im gegenständlichen Projekt sollen Technologien entwickelt werden, die genau dies erlauben und die dabei die Eigenschaften der beiden sehr unterschiedlichen oben beschriebenen Komponenten von ABC-Filtern (Faserfilter & Aktivkohle) berücksichtigen (d.h. optische Dichte, Geometrie, Wirkungsprinzip, erwartbare Schadstoffbelegung). Besonders betrachtet werden soll aufgrund ihrer hohen technischen Flexibilität der Einsatz von UV-LEDs für die Dekontamination von Faserfiltern direkt (antimikrobielle Wellenlängen) bzw. indirekt mittels photokatalytischer Generation von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS). Im Bereich der Aktivkohle-Dekontamination wird sich die Entwicklungsarbeit im Projekt auf die thermisch-chemische In-situ-Dekontamination bzw. -Desorption konzentrieren. Ziel des Projekts ist, im Labormaßstab eine Datenbasis zu erarbeiten, welche Technologien sich für die In-situ-Dekontamination in der stationären wie auch mobilen Frischluftversorgung eignen, welche Art von Filterbelegung (d.h. welche Erreger bzw. Chemikalien) hiermit geeignet entfernt werden kann und ob und wie die Technologien potentiell auf die vom Filter geschützten Räume wirken können (z.B. durch UV-induzierte Ozonbildung). Zu diesem Zweck sollen die Technologien an repräsentativen Filtermaterialien mithilfe biologischer und chemischer Kampfstoff-Simulanzien getestet werden.

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