Das Projekt Living Sensor 1.0 adressiert die dringende Notwendigkeit, innovative Technologien zur Analyse chemischer Kampfstoffe zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf ihre toxikologischen Auswirkungen auf menschliche Organe wie Augen und Lunge. Trotz internationaler Regulierung bleibt das Risiko des Einsatzes dieser Substanzen, etwa in terroristischen Szenarien, hoch. Der Bedarf an präzisen, human-relevanten Daten zur Bewertung ihrer Toxizität und Expositionsdauer ist groß, da Tierversuche ethisch umstritten und wissenschaftlich nur begrenzt übertragbar sind. Im Rahmen des Projekts werden Organ-on-a-Chip-Systeme entwickelt, die lebende menschliche Gewebezellen als hochsensible Biosensoren nutzen. Diese Technologie ermöglicht die realitätsnahe Untersuchung chemischer Kampfstoffe unter Labor- und Feldbedingungen. Ziel ist es, Erkenntnisse über gewebespezifische Wirkungen zu gewinnen, die sowohl für die Risikobewertung als auch für die Entwicklung effektiver Schutzmaßnahmen entscheidend sind. Langfristig sollen mobile und autonome Einheiten entstehen, die diese Sensoren in Gefahrenzonen einsetzen können, um Truppen und Zivilisten zu schützen.
Das Projekt trägt zur Reduktion von Tierversuchen bei und fördert die Nachhaltigkeit durch den Einsatz ressourcenschonender Technologien. Es ist Teil einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, dem österreichischen Bundesheer und Industriepartnern, um nationale und internationale Verteidigungsforschung zu stärken.