Die Verwendung von unbemannten, autonomen Flugsystemen für militärische Aufklärungsmissionen nimmt stetig an Bedeutung zu. Dabei decken UAVs großflächige, unzugängliche Gebiete zuverlässig ab und können Lage-Einschätzungen von Situationen am Boden aufnehmen, auswerten und den Einsatzleitern zur Verfügung stellen. Hinderlich für längere Missionen und große Flugstrecken ist die geringe Energiedichte besonders bei Batterie-elektrischen Systemen, daher haben die Fachhochschule Kufstein Tirol und die Firma TWINS im Vorprojekt - "Wasserstoffdrohne - gefördert durch das Land Tirol“ erste Flugversuche mit einer Brennstoffzellen-elektrischen Rotordrohne mit  druckbeaufschlagtem Wasserstofftank erfolgreich durchgeführt.

Neben der hohen Flugdauer und Reichweite der Drohne kann eine Adaptierung solcher Systeme für militärische Aufklärung viele weitere Vorteile bringen. Diese sind unter anderem eine erhöhte elektrische Energieversorgung für leistungsstärkere Sensoren und Computersysteme, eine höhere erreichbare Payload, stärkere Kommunikationssysteme und geringere Geräuschbildung im Vergleich zu Verbrennungsmotoren für verdeckte Einsätze. Im vorgestellten Projekt HyDroneREC entwickelt das Konsortium zwei Class I Flugsysteme: Einen Rotorkopter und eine Nurflüglerdrohne, welche mit Wasserstoff betrieben werden können und damit Flugzeiterhöhung von 300 bis 400 % demonstrieren werden. Hierzu wird eine integrative Lösung für die Tanks in die Tragstruktur der UAV´s entwickelt.  Um die unterschiedlichen Aufgabenstellungen im Rahmen von militärischen Aufklärungsszenarien optimal unterstützen zu können, wird im Rahmen von HyDroneRec eine multisensorale Aufklärungsplattform mit optischer-, thermaler- und Radar-Sensorik integriert. Die Plattform umfasst eine Phase One optische Kamera mit 150 MPxl-Auflösung sowie 4 synchronisierte Thermokameras.

Zudem wird in HyDroneRec ein kompaktes, bildgebendes (SAR) FMCW-Radarsystem integriert und die Entwicklung von grundlegenden Funktionalitäten für das Daten-, Flug- und Prozessierungsmanagement von unterschiedlichen Aufklärungsszenarien sowie von Schnittstellen für eine Integration der Ergebnisse in ein C2-System des BMLV entwickelt. Im vorgestellten Projekt werden innovative österreichische Hersteller von UAVs, TWINS und Deep Blue Aviation, in Kombination mit der Expertise zur Lufterkennung durch das Joanneum Research in Kooperation mit INRAS und AVT und den Bedarfsträgern des österreichischen Bundesheeres an bedarfsgerechten, innovativen Systemen arbeiten, um herausfordernde Szenarien der Luftaufklärung in Zukunft mit autonomen Systemen erfolgreich gewährleisten zu können.